„Auswirkungen auf unsere Gesellschaft in den Blick nehmen“

Im Rahmen des Themenjahres „Neue Natur“ der Klassik Stiftung Weimar lädt ein Kunstprojekt die Jugend zum Einmischen ein. Im Zentrum steht das Miteinander von Mensch und Natur.


von Frank Kaltofen (Redaktion Mitteldeutsches Magazin)

(Visualisierung Grünes Labor, Jakob Müller, © Studio Boom)

Für die Klassik Stiftung Weimar steht 2021 im Zeichen der spannungsreichen Beziehung von Mensch und Umwelt: Das Themenjahr „Neue Natur“ läuft parallel zur diesjährigen Bundesgartenschau in Erfurt; die Klassikerstadt ist einer der Außenstandorte. Ab April werden verschiedene thematische Veranstaltungen – Workshops, Ausstellungen und Diskussionen – stattfinden. Das eigens eingerichtete „Grüne Labor“ im Park an der Ilm, das in der Ruine des Tempelherrenhauses entsteht, wird als Open-Air-Pavillon das Herzstück dieser naturnahen Erlebniswelt bilden. Offene und kritische Diskussionen, auch zur Nutzung der altehrwürdigen Park- und Gartenanlagen, sollen eine wichtige Rolle spielen.

Sie möchten die junge Generation für die Arbeit der Klassik Stiftung Weimar begeistern: Helene Hauck, Theresa Funke und Martha Backhaus haben das Jugendkulturprojekt entwickelt.

(Bildrechte: © Klassik Stiftung Weimar)

Dass auch die junge Generation sich meinungsstark mit der Beziehung von Mensch und Umwelt auseinandersetzt, hat in den letzten Jahren unter anderem die „Fridays for Future“-Bewegung gezeigt. Das Jugendkulturprojekt „Kultur ist jede*r Einzelne“, konzeptioniert von drei Freiwilligen der Klassik Stiftung, knüpft an diese Entwicklung an. Helene Hauck, Theresa Funke und Martha Backhaus absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Stiftung in Weimar. Anspruch der drei jungen Frauen ist es, mit ihrem Projekt bewusst die heranwachsende Generation für die Arbeit der Klassik Stiftung zu begeistern – durch eine direkte Ansprache dieser Zielgruppe, mit Themen, die sie umtreibt.

Junge Menschen im Alter zwischen 15 und 21 Jahren sind aufgerufen, einen individuellen künstlerischen Beitrag zur „Neuen Natur“ zu leisten und bis Ende April ein eigenes Werk, sei es ein literarischer Text, eine Zeichnung, ein Gemälde oder eine Fotografie, einzureichen. Ob man sich nun in seiner Malerei mit dem Klimawandel beschäftigt oder fotografisch die Umwelt erforscht – das vorgegebene Thema „Neue Natur – Neue Normalität“ ist bewusst offengehalten für verschiedene Interpretationen. „Für uns ist es gerade spannend zu sehen, wie unterschiedlichste Beiträge von unterschiedlichsten Menschen durch ein gemeinsames Thema zusammengehalten werden“, erläutert Martha Backhaus. Man wolle in jedem Fall dazu anregen, „auch Auswirkungen auf unsere Gesellschaft mit in den Blick zu nehmen“.

Die Präsentation aller eingereichten Werke ist im Rahmen der „Weimarer Gartenlust“ am 06. Juni im Schlosspark Belvedere geplant. Damit sollen auch unter den Besucherinnen und Besuchern Diskussionen rund um die „Neue Natur“ angeregt werden. „Vielleicht werden zwei Werke eine absolut widersprüchliche Meinung vertreten. Vielleicht wollen manche Teilnehmenden mit ihrer Kunst aber auch gar keine Fragen beantworten, sondern nur neue aufwerfen“, zeigen sich die FSJlerinnen gespannt.

Ihr ambitioniertes Ziel: „Wir erhoffen uns natürlich, damit den Grundstein zu legen für eine zukünftig bessere Beziehung der Jugend zur Kultur und einen belebteren Austausch der Klassik Stiftung mit der kommenden Generation.“ Sollten sie damit erfolgreich sein, wäre das eine ganz eigene Form der Nachhaltigkeit.

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