Games-Award prämiert Innovationen aus Sachsen

Bei der Verleihung des „Games Innovation Award Saxony“ in Leipzig wurden Projekte aus dem Freistaat ausgezeichnet.
 

von Frank Kaltofen

Die Games-Branche in Deutschland wächst beständig: Im Jahr 2021 stieg der Umsatz mit Computer- und Videospielen hierzulande auf rund 5,4 Milliarden Euro ein Plus von 19 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Anzahl von Games-Unternehmen und -Beschäftigten wird entsprechend größer; laut Angaben des game – Verband der deutschen Games-Branche e.V. sind in Deutschland mehr als 11.000 Menschen in der Entwicklung und Vermarktung von Games beschäftigt.

Auch in der Region Mitteldeutschland soll dieses Wachstum unterstützt werden. Dazu wurde durch den Verband Games & XR Mitteldeutschland e.V. der „Games Innovation Award Saxony“ (kurz GIAS) ins Leben gerufen. Der Preis, der die innovativsten sächsischen Games-Projekte des Jahres gekürt, wurde nun zum zweiten Mal vergeben. Die GIAS-Preisverleihung fand in Leipzig statt und wurde zugleich für ein breites Online-Publikum live auf der Streaming-Plattform Twitch übertragen. Unterstützt wurde das Vorhaben unter anderem vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Leipzig und der Sächsischen Staatskanzlei, aber auch regionale und überregionale Unternehmen waren als Sponsoren beim GIAS mit an Bord.

Staatsminister Oliver Schenk: Sächsische Spiele-Entwickler bekannter machen

Eröffnet wurde die Award-Show von Friedrich Lüder, dem Vorstandsvorsitzenden des Games & XR Mitteldeutschland e.V., der die Bedeutung des GIAS für die innovative Games-Branche in Mitteldeutschland und in Sachsen im Besonderen betonte. Anschließend würdigte der Chef der Sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister für Medien, Oliver Schenk, in seinem Grußwort zur Veranstaltung die „enorme Aufbauleistung“ des regionalen Verbandes, der auch zur Vernetzung mit anderen Branchen wichtige Impulse gebe. Der „Games Innovation Award Saxony“ sei ein geeignetes Instrument, so Schenk, um sächsische Spiele und Spiele-Entwickler bekannter zu machen und perspektivisch die Anzahl der Games-Unternehmen im Freistaat zu erhöhen, um so auch Fachkräfte von außen anzuziehen.

Großer Gewinner mit gleich zwei Preisen war an diesem Abend Patrick Eckardt aus Grimma: Für „Townframe“ wurde der Spieleentwickler nicht nur mit dem Award für die beste Innovation, sondern auch mit dem Preis für das beste Spiel ausgezeichnet. „Townframe“ ist ein Städtebau-Puzzlespiel für den PC, bei dem man die Aufgabe hat, Städte aus den Erinnerungen von Menschen nachzubauen.

In der Preiskategorie „Beste Gamification“ siegte mit „Museum Ex Machina“ ein Kooperationsprojekt des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig und der ortsansässigen OVRLAB GmbH. Mittels Augmented Reality lässt die App es zu, die Geschichten hinter den Ausstellungsstücken spielerisch neu zu entdecken und nicht nur reale und virtuelle Inhalte, sondern auch Geschichte und Gegenwart zu verbinden.

Ehrenpreis für Leipziger Videospiel-Chronisten

Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein GIAS-Ehrenpreis durch den Vorstand des Games & XR Mitteldeutschland e.V. vergeben, um Personen zu ehren, die sich langjährig um die Branche als Ganzes und die Region im Besonderen verdient gemacht haben. Ausgezeichnet wurde der Autor und Videospiel-Sammler René Meyer aus Leipzig. 

Friedrich Lüder lobte in seiner Laudatio, Meyer habe mit seinem jahrelangen Engagement dazu beigetragen, das Videospiel als Kulturgut bekannter zu machen – nicht zuletzt mit dem Wandermuseum „Haus der Computerspiele“, das mehr als 30.000 Exponate aus fünf Jahrzehnten umfasst und von Meyer regelmäßig auf großen Messen und Branchenevents präsentiert wird.

Auch abseits der Preisvergaben bot der Abend gute Neuigkeiten für die Games-Begeisterten der Region: Tom Potutschek von der Unternehmens- und Startup-Beratung GECKO.2 aus Leipzig gab in seinem Grußwort einen optimistischen Ausblick auf das neue Gaming-Haus „R42“, das bald Platz für den Nachwuchs der Games-Branche bieten soll – auf sieben Etagen in der Ritterstraße 42, mitten in der Leipziger Innenstadt. Für innovative junge Unternehmen werde man ein passendes Workshop-Programm anbieten – unter anderem als Goodie für die GIAS-Prämierten. 

Vorher wird die Szene sich aber im April 2023 wiedertreffen, wenn nach dem Fortgang der „Dreamhack“-Messe ein neues Gaming-Event in den Messehallen der Stadt seine Premiere feiert. Sicherlich werden dort dann nicht nur der Ehrenpreisträger René Meyer mit seiner Spielesammlung, sondern auch weitere GIAS-Preisträger mit innovativen Ideen oder einem neuen Spiel vertreten sein.

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